Copyright Heimatverein Erling-Andechs e.V.
Heimatverein Erling-Andechs e.V.
Alles Wissenswerte über die Pfarrkirche St. Vitus steht jetzt zusammengefasst auf einer Tafel, welche an der Friedhofmauer von den Heimatvereinsmitgliedern angebracht wurde. In akribischer Kleinarbeit wurden alle wichtigen Daten zusammengeschrieben und aufbereitet.
Pfarrkirche St. Vitus Die repräsentative Lage der Kirche lässt darauf schließen, dass der Platz bereits sehr früh genutzt wurde. Unterhalb des Kirchenhügels verliefen zwei Römerstraßen. Eine von Konstanz nach Gauting sowie eine kleinere Verbindungsstraße von Pähl nach Schöngeising. Das deutet auf den einst wichtigen strategischen Standort hin. Der ursprüngliche Bau einschließlich Turm ist nicht mehr rekonstruierbar. Der massive schräg zulaufende Turmunterbau mit einer Mauerstärke von 2m deutet auf eine weltliche Nutzung im Hochmittelalter - Ottonische Epoche 950 – 1050 - hin. Im Inneren des Turms ist die einstige Wehrhaftigkeit durch die noch sichtbaren Schießscharten erkennbar. Das 8-eckige, aufgesetzte Geschoß des heute 37m hohen Turms stammt aus dem 17. Jahrhundert, die ältesten Holzteile im Inneren können dem Jahr 1228 zugeordnet werden. Auch das Fischgrätmuster an der südlichen Außenmauer ist in diese Epoche zu datieren. Der ursprüngliche Hochaltar von 1747 - ein Werk des Bildhauers Franz X. Schmädl aus Weilheim und des Schreinermeisters Zimmermann aus Polling - wurde im Jahr 1861 im Zuge der Neugestaltung in die Pfarrkirche nach Pähl gebracht. Von diesem Altar blieben in der Erlinger Kirche nur zwei Figuren erhalten (die hl. Creszentia und der hl. Modestus). Das große Kreuz über dem Altar entstand in der Spätzeit des Barock. Die über dem linken Seitenaltar befindliche gotische Madonna - um 1520 - stammt noch aus der ehemaligen zweiten Pfarrkirche St. Martin, welche sich im oberen Teil des Dorfes befand. 1258 Erste Erwähnung eines Pfarrers in Erling namens „Gottfried“. 13. Jh.: Turmgewölbe, nachträglich eingezogen (kirchliche Nutzung) mit schlanker trapezförmiger Profilierung. (1248 Erlöschen des Andechser Grafengeschlechts) 1317 Schenkte Kaiser Ludwig der Bayer das Patronatsrecht der Kirche an das Benediktinerkloster Ebersberg. 1327 Erste Erwähnung als Pfarrkirche. 15 Jh.: Gotische Kirche, mit Strebepfeilern in Tuffblöcken. Langhauswölbung mit angebauten Strebepfeilern in Ziegel. 1446 Im Rahmen eines Tausches erhielt Herzog Albrecht das Patronat und vergab es an Andechs. 1632 Ein großer Dorfbrand im 30 jährigen Krieg, führte zum Verlust von vielen Paramenten (Liturgische Gewänder usw.). 1633 Verursacht durch einen Orkan, stürzte der obere (8-eckige) Teil des Turms auf die Kirche und verursachte großen Schaden. 1682 Erweiterung der Pfarrkirche nach Westen und erste Barockisierung. 1747 Rokokoisierung des Innenraums mit neuem Hochaltar und Seitenaltären von F.X. Schmädl. 1858 Entfernung der Seitenaltäre Schmädls aus der Kirche. 1861 Umgestaltung des Kircheninneren: Neuromanische Altäre, Entfernung des Rokokostucks, stattdessen Dekorationsmalerei. Nach 1945 Übertünchen der Dekorationsmalerei des 19. Jh. 1949 Neue Glocken, da im II. Weltkrieg die 4 Glocken abgeliefert werden mussten. 1964 Entfernung der neuromanischen Ausstattung. Umgestaltung entsprechend der neuen Liturgie des 2. Vatikanischen Konzils. 1996 Innenrestaurierung mit Neuordnung der liturgischen Orte und des Skulpturenschmucks, teilweise Rückbau der Maßnahmen von 1964. Heimatverein Erling-Andechs
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Neue Tafel an der Friedhofsmauer der St. Vitus Pfarrkirche Erling